Nach einem Jahr Vorbereitung - zunächst mental - mit Vorfreude, Begeisterung aber auch mit Befürchtungen über die bevorstehenden Anstrengungen und Unwägbarkeiten - , gpx- Daten sammeln, Reiseberichte Anderer lesend und Ausrüstung kaufen und der Suche nach eventuellen Mitfahrern soll es im April 2017 endlich zur Sache gehen.
10.03.17
Mit neuen Schuhen mit glatten Ledersohlen Steinstufen hinunter und wie auf Glatteis abgeschmiert und auf den Stufen mit den Rippen gelandet. Aua. Gesamter rechter Rücken schmerzt beim Atmen und Bewegen.
Ende des Traumes vom Donauradweg?
Nach dem Wochenende dann zum Naturheilkundler. Zweimal spritzen mit Traumel und täglichen Einreiben mit Arnikasalbe und Einnahme von Rutatropfen geht eine Woche nach dem Unfall schon mal eine 30 km Runde einigermaßen schmerzfrei.
Donau ich komme.........
Geplant war ja' dass ich von zu Hause nach Passau radle und ab da mit dem EV6 beginne. Leider kam da Starkregen und Schneefall dazwischen, weswegen ich mit der Bahn nach Wien fuhr.
Montag, 01. Mai 2017
Wien - Bratislava 65 km
sonnig, eben, 08 - 18 Grad
Durch die Donauinsel verlassen wir Wien. Schon 08:00 h morgens tummeln sich tausend Leute und ich komme mir vor wie in der Türkei. Überall Lagerfeuer und es riecht morgens schon nach Gegrilltem. Auch ein ganzes Schwein dreht sich aufgespießt über offenem Feuer. Migranten aus allen Ländern verbringen hier das Wochenende.
Vor uns fährt eine Radlerin. Wir kommen ins Gespräch und es ist eine aus dem Radforum, die den Donauradweg schon gefahren ist. Da wir uns noch Hainburg anschauen, verlieren wir uns wieder aus den Augen .
Gegen den Südostwind kämpfen wir uns voran u. erreichen Bratislava gg. 13:00 h.
Keinen Bock mehr auf Weiterfahrt und wir checken im Austria Trend Hotel **** für 78 €/ZF ein.
Ich informiere mich beim Mittagessen online bei den Hotelportalen 'Tripadvisor, Trivago, HRS.de, Booking.com' über Sonder-Lastminute
Angebote und fahre dann direkt zum Hotel. Da diese dann nicht die Provision an das Portal abdrücken müssen, springt oft noch was raus, manchmal auch nicht oder die wollen gar
mehr.
Beim Mittagessen sitzt ein Schweizer -Radkerpaar -70 und 68 Jahre alt- mit uns am Tisch. Sie berichten von Ihrer Donau-Tour mit täglich 100 km. -Respekt-
Beim Stadtbummel kommen wir zufällig an einer Craftbier Kneipe vorbei und das IPA und das Essen ist hervorragend. Besser könnt ich das Bier auch nicht brauen. (seit heuer hab ich eine 'Braueule' und von meinem ersten selbstgebautem IPA ist hoffentlich nach dem Urlaub noch was da.)
Dienstag, 02.Mai 2017
Bratislava - Komarno 120 km
Meine Mobility-App lässt mich im Stich. Seit der neuen Android-Version stützt laufend die Streckenaufzeichnung ab. Mist. Dann gibt es halt keine Streckenaufzeichnung und die Bilder kommen auch erst später hinzu.
Mit oft Rückenwind und manchmal Seitenwind kommen wir gut voran. Die Eurovelo 6 Route wird von Osmand bisher perfekt angezeigt und ist auch ausreichend beschildert.
Unbemerkt sind wir plötzlich in Ungarn. Wir merken das nur an den ungarischen Pkw-Kennzeichen.
Im zweiten Ort nach der Grenze gibt es eine Bank für den Umtausch in Forinth.
Nach 76 km erreichen wir Györ, wo wir pünktlich um 12 im Freien zu Mittag essen.
Die Ausfahrt gestaltet sich schwierig, da die spärlich vorhandene Beschilderung nicht mit meinem Osmand Euro- Velo 6 übereinstimmt. Wir entscheiden, Osmand zu glauben und behalten recht. 15 km vor Komarno führt der Weg dann über einen Feldweg. Gut dass es nur ca. 4 km sind.
Nach dem Einchecken im Corner Hotel*** für 44,00 € DZF besuchen wir den gesichtslosen Stadtkern und finden ein schönes Restaurant am See, wo wir Gulasch mit Gnocchi in der Sonne essen.
Die Fahrstrecke bisher ist unspektakulär und bietet keine Höhepunkte. Auch die Donau sehen wir den ganzen Tag nur für 5 Minuten.
Mittwoch, 03. Mai 2017
Komarno - Vizegrad 80 km
bewölkt mit zwei Regenschauern, eben
Heute geht es nur auf der Landstraße, teilweise mit begleitenden Radweg voran. Als nach einer Stunde Regen einsetzt, wollen wir diesen im 'Hotel Panorama ' das ein Schild in 500 m Entfernung ankündigt, aussitzen. Nur leider gibt es das nicht mehr und so ziehen wir uns die Regensachen über.
Schutz bietet dann eine Bäckerei mit Nescaffee. Dann kommt auch wieder die Sonne und wieder stimmt die Beschilderung nicht mit meinem Track überein. Da das EV6 -Schild über die Landstraße führen will, radeln wir zur Donau hinab und können in Ruhe das Panorama mit überschwemmter Flussaue und den gegenüber liegenden Bergen genießen. Das dauert nicht lange und die Straße hat uns wieder und auch der für 14:00 h angekündigte Regen setzt pünktlich ein.
Ist aber auch bald wieder vorbei und wir buchen im
Hotel Honti*** Visegrad mit Schwimmbad, Sauna und SPA 2 EZF für 30,00€ pro Person.
04. Mai 2017
Vizegrad nach Budapest 52 km
Sonnig, 10 -20 Grad, leichter Wind NO
Budapest wollen wir uns näher ansehen und buchen daher bereits am Vorabend über ein Hotelportal ein Tagesschnäppchen.
Andrássy Mamaison Hotel **** für schlappe 45,00€ incl. opulentem Frühstück pro Person.
Zunächst begleitet uns die Donau. und bis ca. 20 km vor Budapest ist es landschaftlich sehr schön. Während wir einen Kaffee trinken kommt eine Japanerin mit Atemschutz -und das in diesem industriefreien Naturschutzgebiet. Crazy
Dazwischen immer wieder feldwegartige Wege mit Schlammpfützen. Am Ufer reihen sich die Ferienhäuser, unterbrochen von Kanuclubs und Essensständen.
Ganz langsam rollen wir auf unser Hotel zu und sind von der Zimmergröße überwältigt. Luxus pur. Wir Rentner können uns das ja leisten. Die Räder aber müssen im Freien übernachten.
Nach der Dusche geht es zu Fuß ins Zentrum.
Mit Blick auf Fischerbastei und die Kabinenbahn wartet schon wieder eine Kneipe mit ca. 10 verschiedenen Craftbieren. Nach einem kleinen Bier schlendern wir noch über die berühmte Stahlbrücke über die Donau und dann zurück ins Hotel.
Fr., 05.Mai 2017 sonnig 10 - 20 Grad
Budapest StadtbesichtigungDer Burgberg ist rammelvoll. Viele Jugendliche schick gekleidet und mit Blumensträußen. Es ist die Schulabschlussfeier.
Ansonsten Touristen aus der ganzen Welt.
Abens speisen wir im Bistro Zeller im jüdischen Viertel. Gute Küche aber nur Touristen, keine Einheimische, da im Tripadvisor ganz oben gelistet.
Die vom Personal empfohlene Bar verfehlen wir, weil wir in die falsche Richtung laufen.
Das war nicht zum Nachteil, weil kaum im Hotel, setzte starker Regen ein.
Sa. 06. Mai 2017
Budapest - Solt 110 km
sonnig, windig, 14 - 21 Grad
Die Ausfahrt aus Budapest ist einfach. Über eine Brücke hinüber, ein paar km der Donau lang und dann wieder an's linke Ufer. Teilweise ist der Weg so schmal, dass die Bodenpfanzen gegen die Schuhe schlagen. Dann wieder auf Sandboden mit vielen Pfützen. Die Nacht über hatte es stark geregnet.
Die meiste Zeit fahren wir direkt an der Donau. Zwischendurch ist der Asphalt löchrig wie Schweizer Käse.
In Rakeva ist Markttag.und wir kaufen Obst, das wir auf einer Anglerplattform zu uns nehmen und uns in die Sonne legen
Abrupt endet die löchrige Asphaltstrasse. Teilweise war nur links und rechts vom Mittelstreifen 20 cm unbeschädigtes Teerband. Dann zeigt nach Dömsöt das EV6 Schild geradeaus auf eine zerfurchte Wiese. Nach 100 m Gerumpel kehren wir um und nehmen die Hauptstraße nach Tass und biegen dann dort auf die E51 ein. Dort ist viel Schwerlastverkehr und so schlagen wir nach 6 km einen rechten Winkel und kehren auf den Wiesendammweg zurück. Mit 12 km/h lässt er sich so fahren, dass die Plompen in den Zähnen haften bleiben.
Gg. 17:00 h sind wir in Solt im 'Hotel EuroVelo 6'. Leider gibt es dort nichts zu Essen und wir müssen nochmals 2 km zur Sportgaststätte radeln, um zu unserem Gulasch zu kommen.
Sonntag, 07. Mai 2017
Solt - Baja 93 km
Morgens mittelstarker Regen, dann stark bewölkt.
Die Nacht war ruhig im Eurovelo6-Hotel. Waren auch die Einzigen. Bei Vollbelegung möchte ich mir aber mit nur einem Bad für alle nicht vorstellen wie es dann wäre.
Mir tun die Arme und Hände weh vom Lenkerhalten auf den schlechten Wegen.
Zum Frühstück gibt es u.a. Spiegeleier mit gebratenen frischen Spargelstangen. lecker.
Die Regenkleidung brauchen wir nur ca. eine Stunde. Der Weg verläuft auf einem Damm parallel zur 51. Ab und an macht der EV6 einen U-Bogen, was zusätzliche km bedeutet.
Da wir uns die Schinderei auf unbefestigtem Dammweg, der nach dem vielen Regen aufgeweicht ist, sparen wollen, fahren wir von Foktö auf der Landstraße nach Kalocsa.Das dortige Paprikamuseum hat leider zu.
Naçh Sauna, Schwimmen und Dampfbad im Hotel haben wir Hunger und gehen auf die Insel auf Empfehlung des Hotels zum Fischessen und haben es nicht bereut.
Montag, 08 Mai 2017
Baja - Mohacs 35 km
Sonnig, windig, 12 - 20 Grad
Zunächst etwas auf Landstraße, dann auf den Damm. Weidenblüten werden vom Wind umhergewirbelt und es sieht aus wie Schneefall.
Da wir uns kurz hinter Belgrad mit unserem dritten Mitfahrer am 13. Mai treffen wollen, haben wir noch genügend Zeit und brauchen nicht hetzen.
Zum ersten Mal benutzen wir die Fähre. Da es bis Osijek zu weit ist, bleiben wir in der Centrum Panzio*** für 50,00 € im DZF.
Hier gibt es den bisher besten Espresso und der Tag ist gerettet.
Leo erkundet nach Super-Gulaschsuppe mit dem Rad die Gegend. Ich schau mir die Stadt zu Fuß an.
In Ungarn sind mir diese Läden mit dem 18 aufgefallen. In Baja schauen wir neugierig rein. Hier gibt's alle ungesunden und giftigem Sachen wie Zigaretten, Alkohol und Wasserpfeifen. Irgendwie roch es es auch ganz süßlich. Wird doch wohl nicht......
Abdeckung für Abluftrohre einer Wäscherei aus ausgeschnittener Guglhupfform. Hübsch!
In einer Gasse neben dem Gehweg entdeckt.
Wartet vor der Touri-Info auf Geldspenden.
Nach einem guten Abendessen im Restaurant Thor, das keine Euro nehmen will, verprassen wir unsere letzten Forint in dieser Bar. Das o.5 l dunkle Bier kostete 1.10 €. Da kann man nicht meckern.
Mohacz - Osijek 85 km
bewölkt mit leichtem Regen, 8 - 14 Grad, windig mit Böhen
Schon nach 10 km sind wir an der ungarisch - kratischen Grenze. Die Ausweise werden eingescannt und wir nach dem Wohin befragt. Dauerte so 10 Minuten.
Durch verlassen wirkende Dörfer mit vielen baufälligen Häusern kommen wir gut voran und werden Augenzeuge wie ein Storch gezeugt wird.
Bei Drac dürfen wir auch die erste Bergettappe meistern. Bis 9% Steigung, ca. 100 hm.
Ich habe bei meinem letzten Urlaub in Porec den Tipp beklommen, dass ich auf der Donautour unbedingt bei www.sklepic.hr vorbei kommen muss. Wir machen deswegen einen kkeinen Abstecher. Es ist ein Bed&Breakfast-Betrieb, auf den Geschmack von amerikanischen Gruppenreisen ausgerichtet. Alles historisch alt, aber hübsch modernisiert Die Amis werden mit Kochen, textilem Gestalten und Töpfern beschäftigt. Wir dürfen noch leckere Teile vom Frühstück probieren.
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Die Zimmer sind echt toll und auch das Essen wäre lecker, aber es gibt sonst nichts und das Wetter ist kalt und unfreundlich. So gehen wir noch Ossijek an und kommen an dem haushohen Hahn vorbei.
Nach 16 km sind wir über die Draubrücke in Ossijek und entscheiden uns für die Pension 'Kod Ruze'.
Unser Abendessen
Das Essen war zwar ausgezeichnet, aber die laute Radiomusik unerträglich. Zu allem Überfluss lief auch noch der Fernseher. Andere Länder andere Sitten. Ohne Lärmdröhnung läuft hier wohl nichts.
Mittwoch, 10.Mai 2017
Ossijek
Stadtbesichtigung
10 - 17 Grad, leichter Wind, leicht bewölkt
Spaziergang an der Drau entlang in die Stadt
Stadtbild
Markttag mit Angeboten von Pflanzen und landwirtschaftlichen Produkten.
Meine Nase führt mich zu Piva Gaiba. ca. 50 Craftbiere aus der ganzen Welt gibt es hier.
Das Wetter macht einen fertig. In der Sonne ohne Wind richtig Sommer. In manchen Gassen pfeift der Wind heftig und es fühlt sich eiskalt an. Erkältungsgefahr.
In unserer Pension ist wohl eins der besten Restaurants von Osijek.
Restaurant Strossmayer
Donnerstag, 11. Mai 2017
Ossijek - Ilok
Südwind, 12 - 25 Grad, sonnig
Zum ersten Mal kommt die 50er Sonnencreme zum Einsatz auf mein schütteres Haupt.
Wir müssen in Vukovar noch auf der Strasse fahren. Ein Radweg ist gerade in Bau.
Mit dem Südwind steigen die Temperaturen und die Zahl der getragenen Kleidungsstücke verringert sich. Nur blöd, dass wir bei Südwind nach Süden fahren.
In Vukovar sind die Zeugen des Jugoslawienkrieges noch sichtbar und der zerschossene Wasserturm bleibt als Zeugnis des Krieges stehen.
Zwischen Vukovar und Ilok nur Landstraße mit bis zu 9% Steigungen in jedem Ort. Zudem Böen und viel Lkw-Verkehr.
Noch ein Berg und wir sind in Ilok und biegen in den Hof des Weingutes Stari Podrum ein. Ein Traum.
podrumi.hr/turizam/ladanjsko-imanje-principovac/
EZF 30,00 €. Man legte uns allerdings wieder eine Preisliste vor, die 5 € über booking.com lag. Mit diesem Preis konfrontiert lenkte man ein und wir bekamen Doppelzimmer zur Alleinbenutzung. Herrlich diese Ruhe.
Das Fahrrad parkt genau vor der Zimmertüre während drinnen duschen und Wäschewaschen angesagt ist. Noch auf der Terrasse Sonne tanken und dann ab ins Zentrum.
Es gibt eine schöne gut erhaltene Stadtmauer und der Kirschbaum hinter der Kirche trägt schon reife Früchte. Frech klauen wir ein paar. Lecker.
Diese Brücke führt uns Morgen nach Serbien, das in Donaumitte hier beginnt. So endet in Ilok die Ruta Dunav durch Kroatien.
Freitag, 12. Mai 2017
Ilok - Stari Banovski 111 km
morgens Regen, kräftiger Südwind, 15 - 29 Grad
Zum ersten Mal Frühstück mit Siebträgerkaffee. Da trinken wir doch gleich drei. Die Spiegeleier mit Speck sollen Kraft geben und eine Essiggurke ist auch dabei.
5 km rasant bergab und schon geht es über die Donaubrücke nach Serbien.
Bis Novi Sad bläst uns der Wind von vorne ins Gesicht. Im Windschatten von Leo, der wie ein Roboter in die Pedale tritt, kommen wir schnell voran und sind um 11:30 h in Novi Sad
10 km Sandpiste
wie aus dem Nichts taucht ein nagelneuer Radweg auf
Im Vorort von Novi Sad wächst dieser Pilz
Die Ausfahrt von Novi Sad ist katastrophal.
Schmale Strasse und viel Verkehr. Waren bisher slowakische, ungarische und kroatische Fahrer rüchsichtsvoll, so erleben wir die Serben als das Gegenteil. Es gilt wohl der Wettbewerb, wer näher am Radler vorbeifahren kann, ohne ihn zu berühren.
Wir bleiben zwar von Berührungen verschont, werden aber mit Hupen schon zum Ausweichen auf's Bankett gebeten.
Da wir lebend nach Hause kommen wollen, biegen wir auf die Alternativ -Route ab. Zunächst auf Asphalt und plötzlich durch den Wald mit Schlammpfützen und ständigen Steigungen. Als das endlich nach einer Stunde überwunden ist. läuft es plötzlich mit Rückenwind und oft leicht bergab mit guten 27 km/h .
In Novi Banovci entdecken wir das Hotel Novellauno***, das uns für 30.00 € ein EZF anbietet. Beim grandiosem Abendessen mit Pfeffersteak erfahren wir vom gut gelaunten deutsch sprechendem Ober, dass hier schon die dt. Frauennationalelf und die Fifa genächtigt haben.
Sa., 13. Mai 2017
Novi Bonovski - Belgrad - Skorenovac 85 km
morgens starker Regen, dann sonnig, 16 - 23 Grad, leicht windig mit Böem bis 40 km/h
Wegen dem Regen und weil uns der Ober geraten hat nicht im Berufsverkehr zu fahren, verschieben wir die Abfahrt. Um 09 h hört der Regen auf und einigermaßen entspannt geht es gen Belgrad. Dabei entdecken wir in Zamun Sehenswertes.
Der Weg schlängelt sich an der Save entlang, die wir überqueren. Der Aufzug ist dauerdefekt, so schieben wir die Räder die Treppen hinab. Dann wieder die Save auf der anderen Seite zurück, bis es bergauf in's Zentrum geht
Anstatt die Räder die steile lange Treppe hinunterzuschieben, hätten wir auch gleich einfach weiter geradeaus fahren können. Dann wären wir auch auf die Bergstraße ins Zentrum gestossen.
Wir lernen die Fußgängerzone kennen und dann kommt die Donaubrücke.
Bei der abschüssigen Abfahrt springt mir die Kette herunter. Gott sei Dank gerade beim Zugang zum Gehweg, auf den ich mich in Sicherheit bringe. Die Kette ist schnell wieder drauf und gefahrlos geht's hinüber.
Zunächst folgen wir den Pancevo-Schilder.
Leider ist der Weg vom nächtlichen Regen so aufgeweicht, dass die Räder blockierten und wir umkehren und auf der Schnellstrasse nach Pancevo radeln. Wir haben dabei die komplette Busspur für uns und mit Rückenwind sind wir bald in Pancevo zum Essen. Auf der Schnellstrasse war alle 800 m eine Ampel. Warum wir hier bei rot halten sollten, wo rechts und links weit und breit nichts war, erschloss sich uns nicht.
Den nächsten Dammweg lassen wir gleich aus und bleiben auf Asphalt bis Skorenovac.
Dort suchen wir verzweifelt nach der Pension, wo wir Konrad treffen wollen. Kein Schild, keine Hausnummer. Erst nach langem rumfragen finden wir diese
Es wird die erste Nacht ohne Internet..
Sonntag, 14. Mai 2017
Skorenovac - Vinci 80 km
sonnig, 16 - 25 Grad, leichter NW-Wind
Eigentlich wollten die Gastgeber um 07:00 h Frühstück bringen. Kaffee kochen wir schon selbst und essen den Kuchen vom Vorabend weg, da Niemand mit Frühstück kommt.
Vor uns liegen wieder mal 5 km Wiesendammweg.
Auf der Strasse wären es 7 km mehr gewesen. Nach heftigem Rumpeln erreichen wir die im Abfahren befindliche Fähre nach Ram.
Da wir die Fähre ' just in time' ohne Wartezeit haben, sind wir Mittags schon in Veliki Ģrasisko. Zu dritt ist die Quartierssuche schwieriger. Mit der Vila Dunavski Raj können wir einen kleinsten gemeinsamen Nenner finden.
Die letzten paar km hab ich im Leerlauf ein Klacken, kann aber nichts finden.
Montag, 15. Mai 2017
Vinci - Eisernes Tor -Dijondi Markoviv 63 km
16 - 23 Grad, windig sonnig
Wir fahren an der Donau entlang zur Burg Golubac. Leider ist Montag und da bleibt das Tor für uns zu weil Ruhetag.
Auf der Straße liegen viele Steine und auch ein abgerutschter Baum blockiert die halbe Fahrbahn. Der erste lange Tunnel wird gerade vom Steinschlag gereinigt.
Die Tunnel sind zwar nicht allzu lang, aber von der Decke tropft Wasser und der Fahrradscheinwerfer leuchtet etwas wenig aus-
Zudem pfeift der Wind heftig wie in einem Kamin.
Dienstag, 16. Mai 2017
Donije Milanovec - Dobreta Turnu Severin Rumänien
leicht bewölkt, 12 - 23 Grad
Im Apartman spritzt der Spülkasten, die Heizung läuft mit lauten Fliesgeräuschen.
Beim Bäcker macht mich gar nichts an. Wenigstens gibt es im Cafe Porec Espresso.
Alle paar km kommt eine Gedenktafel für Unfallopfer. Nachdem wir den ca. 10 km langen Anstieg mit bis zu 6 % erklommen und zwischendrinn Fotostopp gemacht haben, rennt es mit über 50 km/h bergab.
Jetzt müssen wir nur noch über den 1.5 km langen Staudamm und wir sind in Rumänien.
Schnelle Grenzabfertigung aber der Weg in die Stadt ist der Horror wegen dem Lkw-Verkehr und wird erst innerorts besser.
Das Hotel Continantal bietet Sonderpreis für Senioren und die Zimmer Blick auf die Donau.
Dann Stadtbummel mit Marktbesuch.
Heute bekomme ich zum ersten Mal Heimweh.
Leo und ich haben wohl gestern Abend das Spezial-Serbiscbe Essen nicht vertragen und der Darm rebelliert.
Mittwoch, 17. Mai 2017
Ruhetag wegen Magen- Darmverstimmung
Donnerstag, 18. Mai 2017
Drobeta Turnu Severin - Calafat 100 km
sonnig. leichter Wind aus Ost. 14 - 24 Grad
Nach verzögerter Abfahrt wegen PC Problemen der Reception fahren wir den ganzen Tag auf Landstrassen zusammen mit vielem Lkw-Verkehr und keinen km Radweg. Dafür wieder mal eine lange Steigung mit 5.5 % hinauf - wegen der Aussicht-. Das erfordert ganze Kozentration und deswegen wenige Bilder.
Booking.com gibt jede Menge freie Zimmer aus, aber als wir einlaufen, ist alles besetzt. Müssen wir nach Bulgarien nach Vidin über die Donau fahren, um zu übernachten?
In einem Kaffee telefoniert die Besitzerin und ìhre Freunde haben Betten. Die Zimmer sind o. k, allerdings ohne Internet und eins gar ohne Fenster und wohl inoffiziell. Frühstück gibt es keines aber sofortige Bezahlung wird gefordert. Egal, Hauptsache keine extra-km.
Freitag, 19.Mai 2017
Calafat - Bechet 96 km
sonnig, 14 Sonnenstunden, 10 - 25 Grad, kräftiger Ostwind.
Meine Pasta von gestern Abend haben sich nicht lange im Magen gehalten. Auch Leo litt die ganze Nacht unter Durchfall.
Mit total leerem Magen und ohne Frühstück brechen wir um 07 h auf. War es so kalt, oder fröstelte ich nuŕ wegen meiner Dyaröe?
Das war mein härtester Tag, obwohl nur eine kurze 7%ige Steigung dabei war. Untertags versuchte ich es mit zwei Bananen und einer Cola. Ich musste dreimal eine Zwangspause einlegen und kaufte mir in einer Apotheke Tabletten. Vielleicht hilft wenigstens das rumänische Zeugs, nachdem eine Schachtel Kohletabletten wirkungslos war.
Auf diesem Streckenabschnitt sind noch mehr Pferdefuhrwerke als Autos unterwegs.
Ein Lenker erkannte wohl meine Lage und ich konnte 10 km auf der Ladefäche seines Gefährts mitfahren.
Auf der ganzen Strecke war kein einziges Gasthaus. Nur Getränkebuden mit Plastikmöbeln im Staub, wo die Männer schon morgens ihr Bier tranken Hier könnte ich keinen Tag leben.
Samstag, 20.Mai 2017
Bechet - Turnu Maguruele
sonnig. leichter Westwind, 10 - 28 Grad
Mit viel Schwarztee und nur Kartoffeln zum Abendessen ging es mir die Nacht über schon besser.
Die Hundedichte nimmt mit jedem km ab. In den Ortschaften wird der Plastikmüll immer wieder mal zusammengekehrt und dann verbrannt. Der Geruch von verbranntem Plastik liegt in der Luft. Auch bettelne Kinder begegnen uns öfters. Es geht relativ eben durch weite landwirtschaftliche Flächen. Viele kleinere Felder bieten noch ein buntes Band aus Mohnblumen.
Die Gegensätze könnten nicht größer sein. Ein stylischer Neubau und der Strassenmüll liegen nur 300 m auseinander. In die Ursprünglichkeit der Natur mischt sich die Agrarwirtschaft ein. Fährt der Kleinbauer seine Handspritze mit dem Fahrrad auf's Feld, sieht man auch modernste Traktoren mit ihrem Sprühnebel.
In dem Lokal, in dem wir zu Abend essen, findet gerade eine Hochzeit statt. Bis wir uns unsehen, steht eine Karaffe Wein als Geschenk auf dem Tisch. Auffallend ist, dass zur pausenlosen Musik keine Paartänze, sondern nur Kreistänze getanzt werden. Die Ausdauer und Lautstärke ist beeindruckend.
Da ein Sturm mit Gewitter aufzieht, geht's nach einem Einkauf bei ,Penny schnell ins Hotel, wo natürlich Samstags auch eine Hochzeit stattfindet
Sonntag, 21.Mai 2017
Turnu Magurelle - Giorgiu 119 km
sonnig, 14 - 24 Grad, Ostwind
Die Rumänen sind im allgemeinen sehr freundlich und jeder ruft Hallo. Bei der Durchfährt durch die Dörfer hab ich allerdings nicht die Lust, 1000 mal am Tag 'Hallo' zu rufen, 1000 mal die Hand zum Gruß zu heben und genauso oft zu erklären, dass ich aus 'Germania' bin und mit einer Diarrhö schon zweimal nicht.
Die Nacht über hatten wir starken Regen. Gegen den Wind geht es bis Mittag nach Zimnicea. Den ganzen Tag gab es kein Gasthaus, sondern nur so Art Garagen mit Getränkeverkauf.
Über der Donau sehen wir Bulgarien und sehen die vielen Hügel und sind froh das flache Rumänen gewählt zu haben.
Leo ist trotz Gegenwind und langer Strecke unterfordert und will noch nach Ruse/Bulgarien hinüber radeln. Ich such mir lieber ein Hotel und genieße die Dusche und feiere mit Penne Arrabiata das Ende meiner Durchfalltage. Juhe
Montag, 22. Mai 2017
Giurgiu - Olenita 76 km
bewölkt, Mittags Regen,leichter Nordwestwind, 13 - 23 Grad
Ich hab geschlafen wie ein Stein. Frühstück mit Siebträgerkaffee mmh.
Wir verlassen die Stadt auf der vierspurigen Hauptstrasse Richtung Bukarest und kommen nach ca. 7 km rechts weg erst auf ruhige Strassen, die allerdings ein ständiges auf und ab bieten. Zwischen 5 und 10% ist alles dabei. Angenehm ist, dass es vorher meist bergab geht um Anlauf für die Steigungen nehmen zu können.
Wo wir bisher diese Woche drchfuhren, war auf dem Land Armut pur. Lediglich ein paar unvollendete Protzbauten von Gastarbeitern waren dazwischen zu sehen. Viel Zäune, meist Fertigbeton und grausam in Form und Farbe. Selten irgendwo ein Platz zum Wohlfühlen. Essen war möglich nur in Städten mit Auswahl an Pasta und Pizza und Schnitzel oder Weißfisch.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Rumänien kein Land für mich ist. Nicht nur wegen der Bettelei, der Konfrontation mit extremer Armut, fehlendem Standard, zerfallener Industrie- und Wohnbauten. Ich bekomme da keine Verbindung und will so bald wie möglich nach Hause. Nicht umsonst setzte mein Durchfall gerade am Tage des Grenzübertritts ein.
Di., 23. Mai 2017
Ortenita - Sinistra (BG) 84 km
Die einzige Pension Azuro verfügt über nicht genügend Betten, so dass man uns 200m weiter auslagert. Ist allerdings eine Arbeiterunterkunft. Dafür verlangt man 100 anstatt 120 RON. Immer noch zuviel.
Die Stadt ist marode. Aber wenn Regenfallrohre nicht repariert werden und so die ganze Fassade durchfeuchtet wird, wie soll was erhalten bleiben. Von der Bevölkerung kommt wenig Initiative. Der Kellnerin ist auch lieber, sie kann sich hinsetzen, rauchen und Handy streicheln, als uns zu bedienen.
Wieder auf Landstrassen mit gutem Asphalt läuft es wieder gegen den Wind bis zum Fähranleger. Dort treffen LKWs aus der Ukraine und der Türkei ein.
Schnell ist Bulgarien ereicht, die Grenzkontrollen passiert und 1 km zum besten Hotel der Stadt Danube*** 26 € EZF geradelt.
Zum Glück arbeiten im Hotel gerade zwei junge Praktikanten, die perfekt Englisch sprechen und der Rezeptionistin übersetzen, dass ich nicht mehr als bei booking.com zahlen will. Dazu muss ich erst Geld wechseln. Speisekarte nur in kyrillisch! Die Praktikantin hilft beim übersetzen. Es ist unglaublich günstig. Espresso 0.50 €, Huhn mit Pilzen 2.50€.
Allerdings wird hier gepafft, dass ich auf der Terasse fast keine Luft kriege.
Zeit auch für Haareschneiden zum Preis von 1,00 €.
Wie funktioniert das mit diesem Lohnniveau in der EU?
Hier ist es ruhiger, entspannter, moderner und alle auffallend freundlich bemüht. Hätten wir doch bulgarisch anstatt rumänisch fahren sollen? zu spät. Noch 130 km an's Meer.
Wenn ich mir vorstelle, dass ich letzte Nacht für das Arbeterzimmer in Rumänien genauso viel beahlt habe wie heute in Bulgarien mit Hallenbad, Sauna und SPA, geht mir das Messer in der Hose auf.
Mittw., 24 Mai 2017
Silistra - Murfatlar 114 km
sonnig, 12 - 24 Grad, windig, 15 Sonnenstunden.
Anstiege wie in den Alpen, 1550 hm gesamt. Jedes Dorf liegt auf einem Hügel mit 5 - 11% Steigumg. Den ganzen Tag starker Gegenwind bis auf die letzten 5 km.
Die Landschaft bietet wie bisher endlose Weiten und es kommt Weinbau und Kirschbäume dazu Alle paar km auch ein Kloster.
Irgendwie kregen die Rumänen das mit dem Fremdenverkehr nicht in den Griff. Das Hinweisschild mit '500m' steht in meiner Fahrtrichtung 50 m nach der Abzweigung. Von Pension steht da nichts drauf. Hier ist noch nichts fertig, kein Geländer auf der oberen Terasse, das Wasser in der Dusche läuft nicht ab und es sieht ziemlich schlampig aus. Dafür das Bett mit LED Beleuchtung und modernste Armarturen. Dafür wollen die dann viel mehr Geld als in Bulgarien ein First Class Hotel.
Nachdem sich gestern Abend Konrad als schwächstes Gruppenmitglied nicht für eine Unterkunft für heute in seiner Reichweite kümmern wollte, und Leo ihn nicht allein lassen wollte, hab ich mir selbst was gesucht und bin alleine mit der Kanadierin, der wir schon öfters auf der Reise begegnet sind, weitergefahren.
Bei diesen Steigungen und Gegenwind musste ich meine Notvorräte (Studentenfutter, Fruchtriegel und Hirschsalami) angreifen, nachdem meine Wurstsemmel, zwei Äpfel und zwei Bananen schon verputzt waren.
Zum Abendessen gabs dann hier gegrillte Hühnerbrust mit fetten weichen Pommes.
25. Mai 2017
Murfatlar - Constanta 27 km
sonnig, 10 - 20 Grad, starker Ostwind
Teilweise wird es eng mit dem Lkw-Verkehr. Aber die 27 km bis zum Meer sind schnell geschafft. Das Busticket kaufen ist auch easy. Es braucht wohl nicht mal einen Karton für das Rad. Mal sehen, ob am Sonntag der Busfahrer das auch so locker sieht.
Ibis-Hotel restlos ausverkauft Ich will am Meer aber in der Stadt bleiben, nehm deswegen das Hotel Curiere****.
Zum Strand geht es 100 Treppen hinab. Zunächst besteht der Strand aus Muschelsand. Nach der Mole jedoch liegen die Muscheln aller Art meterhoch aufeinander. Zum leichten Plätschern der Wellen döse ich den Nachmittag so vor mich hin. Hunger hab ich dank des üppigen Frühstücktellers mit drei Eiern noch nicht. Es sind nur drei Leute auf dem riesigen Strand.
Leo und Konrad sind ca. 100 m entfernt im Guci Hotel.
Beim Abendspaziergang durch die Stadt wechseln schicke Restaurants und Cafes mit vermüllten Gehwegen und Abfallsäcke zerfleddernden Möven ab.
Freitag, 26. Mai 2017
Constanta
sonnig, 12 - 18 Grad
Im Ibis-Hotel empfiehlt man mir zwei Reisebüros für den Trip in's Donaudelta. Happy Trip organisiert drei Bootsplätze von Tulcea aus. Avis will 93 € für einen Golf. Ein anderer Anbieter will uns für 180 € selbst dorthin fahren. Mir ist in der Strasse ein neues türkisches Lokal aufgefallen, wo ich aufgrund meiner Türkisch-Kenntnisse zum Tee eingeladen wurde. Dort geh ich nochmals hin und frage nach einem günstigen Transport. Siehe da, ein Angestellter fährt auch Taxi und macht es für 150 €.
Der Chef macht seinen Laden extra für uns um 7:30 auf und macht uns Menemen zum Frühstück. Wir genießen orginal türkische Küche mit Corban Salat, Lammkottelett und Ayran. Für Leo eine kulinarische Premiere und er ist begeistert.
Samstag, 27. Mai 2017
Donaudelta
leichter Regen
Für 7.30 h war Frühstück beim Meran Döner ausgemacht. Allerdings wird da erst angefangen Menemen zuzubereiten. So kommen wir erst um 08:00 h weg. Toni, unser türkischer Fahrer fährt wie der Henker. Allerdings muss er erst noch an die Tanke und sich dazu von uns Geld leihen. 10 vor 10 kommen wir in Tulcea an. Finden das Boot aber nicht. So nehmen wir halt ein anderes. Der Boot-Fahrer muss, nachdem er unser Geld erhalten hat, auch erstmal zum Tanken. Da es leicht nieselt sehen wir nicht viel. Es sind aber viele Touri-Boote unterwegs. In der Haupsaison sollen es 200 Boote sein, die ins Delta fahren.
Das Fischessen bei einer Familie privat auf einer Donauinsel ist etwas gewöhnungsbedürftig. Eine riesige Platte gekochter Fisch, Joghurt-Knoblauchsosse. Dazu Suppe und Schnaps. Dann panierter Fisch mit Rotwein, zum Abschluss Kuchen.
Bei der Rückahrt dann Pelikane und ein Eisvogel. Mit dem vom Mittagessen verdienter Provision kommen wieder ein paar Liter Sprit in den Tank.
Ziemlich gerädert kommen wir dann nach weiterer zweistündigen Autofahrt wieder in Konstanta an und sind froh, diese schmale Schnellstrasse nicht mit den Rädern gefahren zu sein.
Nach dem Duschen und vor dem Essen muss ich mir erst noch die Füsse vertreten.
Mittlerweile im Irish Pub plötzlich eine andere Welt. Schickes internationales Publikum. gehobene Küche, raffiniertes Geschirr, ausgefallene Speisen und Meerblick. Wen interessiert denn da das marode vermüllte Konstanta.
War es am ersten Tag hier der Strand überraschend sauber, verschlechtert sich das täglich mit den zunehmenden Menschenmassen. Selbst Surfer lassen ihre Plastikflaschen am Strand zurück.
Rumänien bleibt für mich ein Rätsel. Milchprodukte sind teurer als bei uns, Benzin etwa gleich. Dagegen kostet ein Hektar Ackerland gerade mal 150 € und eine Neubau-Zwei-Zimmerwohnung 35000 €. Kaffee und Bier in etwa die Hälfte. Dafür langen die Hotels und vor allem Privat-Pensionen kräftig zu, bei meist minderem Standard.
Angeblich liegt ein Durchschnittsgehalt bei ca. 500 €.
Die Strassen, Brücken und Bahnübergange teils mit gefährlichen Löchern, bei denen bei uns der verantwortliche Stassenbaumeister längst eingesperrt wäre wegen Strassenverkehrsgefährdung.
Der Donauradweg in Rumänien ist mit keinem einzigen Schild gekennzeichnet und bietet auch 0 km Radweg an. Dafür führt er den längsten Teil durch die ärmste Region.
Sonntag, 28. Mai 2017
letzter Tag und Heimfahrt
Eigentlich wollte ich bis zur Busabfahrt mich an den Strand in die Sonne legen. Aber es regnet morgens. Wird schon noch werden.
Die Altstadt hat einen gewissen Charme, manche Gebäude sind liebevoll restauriert, andere reich mit Ornamenten verzierte gammeln vor sich hin. Ungeniert legen auch junge, gut gekleidete Menschen ihre Müllbeutel auf öffentlichen Rasenflächen ab.
In den Altstadtgassen reihen sich Cafes und Restaurants. Hier finde ich auch ein rumänische IPA, naturtrüb und sehr hopfig.
Die Läden haben auch Sonntags offen.
Ich kann mein Zimmer noch bis 18.00 h nutzen.
Nach einem gemeinsamen Abendessen radeln wir gemütlich zu Atlassib.
Unsere Räder kommen in einen Anhänger. Aber nicht wie gedacht aufgehängt, sondern einfach aneinander gelehnt. Gut dass ich noch meine alte Radkleidung habe. Die wickle ich zum Schutz um das Rad.
Pünklich um 21 Uhr setzt sich der Bus mit 15 Mitreisenden in Bewegung. Im Laufe der nächsten 12 Stunden werden es durch die sechs Haltestellen immer mehr. Durch die miesen Strassen kommt keine Ruhe auf und Schlafen ist unmöglich
Mo. , 29. Mai 2017
Sibiu - Nach Hause
In Sibiu, auch Hermannstadt genannt, müssen wir den Bus wechseln. Der fährt dank besserer Strassen und nicht ausgeschlagenen Anhängermaul viel ruhiger. Allerdings wird es heute 30 Grad heiß und die Luft im Bus ist dünn und stickig. In Arad stehen wir 2 Stunden, weil wir noch auf einen Fahrgast warten müssen und dann geht's an die ungarische Grenze. Pässe werden eingesammelt und dazu noch
2 € pro Person im Bus für die ungarischen Grenzer, damit die Anfertigung schneller geht.
Laut öfters Reisenden hier allgemein so üblich. Unglaublich..............
Kurz vor Budapest an einer Raststätte bezahlt Atlassib für uns Gulaschsuppe, bevor wir mit etlichen Raucherstopps die Heimat erreichen.
Leo verlässt an einer Tankstelle bei Wien den Bus, um nicht bis München mitfahren zu müssen, radelt von dort 25 km zum Hauptbahnhof und von dort mit dem Zug nach Kärnten. Ich darf in Derching raus und hab dann nur mehr 15 km nach Hause.
Konrad wird in Ulm abgeholt.
So ist die Reise nach 1882 km , 109 Stunden im Sattel und 5727 hm zu Ende.